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Schröder – Mit Elan, Charme und regelmäßigem Stirnrunzeln

Eigentlich hätte er nie bei der Kripo landen sollen. Und erst recht nicht an der Seite von Kommissar Erdmann. Zu jung, zu strebsam, zu ordentlich gebügelt. Doch manchmal hat das Schicksal – oder die interne Personalplanung – eine Vorliebe für Kontraste. Und so landete Schröder, frisch von der Polizeiakademie und voller Tatendrang, in einem Büro, in dem der Kaffee so alt war wie die Kartei und der Humor so trocken wie die Spuren am Tatort.


Schröder kommt aus einer Generation, in der man Podcasts über True Crime hört, bevor man selbst den ersten Fall löst. Er hat Serienwissen, kennt jede Folge CSI, kann mit Forensik-Vokabular um sich werfen wie ein Wettkampfrichter mit gelben Karten – und er glaubt (noch), dass man mit einem klaren Protokoll und ordentlich vermerktem Ablauf alles in den Griff bekommt.


Doch dann kam Erdmann.


Der Mann, der nicht recherchiert, sondern riecht. Der in Pausen schweigt, statt zu googeln. Der nicht auf das achtet, was jemand sagt – sondern auf das, was er nicht sagt. Schröder staunte. Schröder stolperte. Schröder notierte. Viel. Mit Füller. In einem karierten Notizbuch, das bald mehr Kaffeeflecken als Einträge hatte.

Zu Beginn dachte Erdmann, Schröder würde nicht lange bleiben. Zu korrekt. Zu belehrbar. Zu sehr ein Abziehbild dessen, was sich die Behörde unter einem Nachwuchsermittler vorstellte. Doch dann passierte etwas Seltenes: Schröder lernte. Nicht aus Akten.

Sondern aus Blicken, Pausen, einem hingehauchten „Aha“. Und er blieb. Weil er begriff, dass gute Ermittlungen nicht auf dem Dienstweg entstehen, sondern zwischen Menschen, Motiven und Milchkaffee.

Natürlich: Schröder macht Fehler. Manchmal vergisst er den Maßstab beim Beweisfoto. Manchmal redet er zu schnell, wenn Schweigen angebracht wäre. Und nicht selten steht er verdutzt am Spielfeldrand, wenn Erdmann wieder mal einen Fall mit einer Bemerkung löst, die mehr nach Berliner Kneipe als nach Lehrbuch klingt. Aber Schröder hat etwas, das ihn unverzichtbar macht: Er will verstehen. Er ist loyal. Und – auch wenn es ihn selbst überrascht – er beginnt langsam, Erdmanns Denkweise zu übernehmen.


Inzwischen weiß Schröder, dass man nicht jede Wahrheit im Labor findet. Dass ein schiefer Seitenblick auf dem Tennisplatz mehr sagt als ein Protokoll auf fünf Seiten. Und dass man manchmal lieber einen alten Kommissar im Mantel fragen sollte als ein Analyse-Tool im Intranet.


Er ist noch auf dem Weg. Ein Assistent mit Ambitionen, aber ohne Allüren. Schröder trägt das Herz am richtigen Fleck – auch wenn es manchmal schneller schlägt als gut für ihn ist. Und wer weiß: Wenn er so weitermacht, wird aus dem Sidekick vielleicht eines Tages ein ganz eigener Ermittler. Bis dahin aber heißt es: Notizbuch raus, Erdmann zuhören – und möglichst nicht gleich wieder reinquatschen, wenn’s spannend wird.

Die Protagonisten der Kriminalfälle

Kommissar Erdmann a.D.

Kommissar Erdmann a.D. – Ermittler mit Berliner Schnauze und thermosgefüllter Intuition. Hier erfahren Sie mehr über den Mann, der zwischen Sandplatz und Schweigen das Verbrechen aufdeckt.

Lina Berg

Lina Berg – hartnäckige Reporterin mit Spürsinn für das, was unter der Oberfläche liegt. Wer wissen will, wie nah Journalismus und Justiz sich manchmal kommen, ist hier genau richtig.

Assistent Schröder

Assistent Schröder – jung, ehrgeizig, manchmal zu schnell fürs eigene Denken. Doch wenn’s drauf ankommt, steht er genau da, wo Erdmann ihn braucht.